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„Nenn mich nicht feige!“
Das war immer wieder der Moment, in dem Marty Mc Flys Augen zu blitzen anfingen, und er entgegen jeder Vernunft beschloss, in den Kampf zu gehen, statt sich zurück zu ziehen. Diese Momente ziehen sich wie ein roter Faden durch den spannenden Zeitreise-Klassiker „Zurück in die Zukunft“, den ich neulich nochmal mit meinem Sohn zusammen angeschaut habe. Während mein Sohn sich bei den wilden Action-Szenen schlapp lachte, fand ich es eher interessant, wie sich nur kleine Veränderungen in der Vergangenheit auf die Situation in der Zukunft auswirkten. Und ich fand es lustig zu sehen, wie man sich damals das Jahr 2015 vorgestellt hat, was ja jetzt schon wieder Vergangenheit ist. Natürlich war Marty Mc Fly im Laufe der Film-Trilogie am Ende immer der mutige Held, der sich von keinem noch so ansgteinflößenden oder bulligen Prügler einschüchtern ließ.
Warum lieben wir nur all diese Filme so sehr, in denen ein mutiger Held allen Widrigkeiten trotzt, sich nicht unterkriegen lässt und niemals aufgibt, so aussichtslos eine Situation auch erscheinen mag? Die gesamte Filmindustrie lebt von der Inszenierung solcher Heldenreisen, bei denen diese vor allem eines gemeinsam haben: Mut und Tapferkeit. Sie erleben Abenteuer, das Ungewöhnliche, das Unerwartete. Manchmal frage ich mich, ob viele Menschen vielleicht genau deshalb so fasziniert davon sind, weil es in ihrem eigenen Leben so wenig davon gibt.
Besitzstand wahren oder Potenzial nutzen?
Statt dessen hängen die meisten in ihrem Lebensalltag und in altbewährten Mustern fest. Sie haben sich bestimmte Routinen angeeignet, die Leidenschaft ist eingefroren. Sie wagen nichts Neues und verbringen die meiste Zeit mit Dingen, die ihnen keinen Spaß machen. Laut Hirnforscher Gerald Hüther hat dies fatale Folgen: Viele Menschen werden immer mehr zu Ressourcennutzern und Besitzstandswahrern – sie machen Dienst nach Vorschrift und lassen ihr eigenes Potenzial ungenutzt verkümmern. Das Schlimme daran: sie merken es nicht mal.
Laut Palliativpflegerin Bronnie Ware bedauern viele Menschen erst am Ende ihres Lebens, dass sie nicht den Mut hatten, ihr eigenes Leben zu leben. In ihrem Buch „Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ erzählt sie von Patienten, die jahrelang in Beziehungen festhingen, die ihnen nicht gut taten – von Menschen, die ein Leben lang in ihren Gewohnheiten und im Hamsterrad feststeckten, statt sich für Freiheit und Glück zu entscheiden. „Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein“ ist eine der fünf Hauptaussagen, die sie oft zu hören bekam.
Wer mutig ist, lebt vielleicht aufregender – aber auch zufriedener, erfolgreicher und intensiver. Mut unterstützt uns dabei, uns ständig weiterzuentwickeln und unser volles Potenzial zu leben. Mut hilft uns, aus Lebenssituationen auszusteigen, die uns nicht mehr gut tun – oder die uns einfach langweilen. Am Anfang einer jeden gesellschaftlichen Veränderung oder politischen Revolution standen mutige Menschen mit einer Vision. Mut hat dafür gesorgt, dass wir nicht mehr in der Steinzeit leben – dass wir keine Mauer mehr hier stehen haben, dass es kein Sklaventum mehr gibt und dass Frauen wählen dürfen. Mut ist das Elixier, das unsere Gesellschaft voran bringt – und das die Welt verbessern kann. Also lasst uns mutig sein!
Was uns daran hindert, mutig zu sein
Doch warum fällt es uns so schwer, ausgetretene Pfade zu verlassen? Warum sind wir nicht so mutig wie die Helden in den Filmen, sondern verfolgen deren Abenteuer lieber warm und sicher von der Couch aus? Mut und Tapferkeit sind offenbar Eigenschaften, die wir zwar bei den Filmhelden bewundern, aber selbst viel zu wenig leben. Warum? Laut Glücksphilosoph Frank Kinslow ist die Angst vor dem Scheitern eines der größten Hindernisse, das unserem Mut im Wege steht. Wir denken, dass alles perfekt sein muss, dass wir nicht scheitern dürfen. Dies führt dazu, dass jedes tatsächliche Scheitern unser Selbstbewusstsein noch weiter herunter zieht – wir fühlen uns immer schlechter und probieren es irgendwann gar nicht mehr. Kinslow uns ermutigt dazu, Scheitern als natürlichen und zugehörigen Teil des Lebens zu akzeptieren, statt es wegzudrängen und immer nach dem Perfekten zu streben.
Klar, es ist erstmal einfacher und bequemer, nichts zu verändern. Denn dann können wir auch nicht scheitern. Wenn wir Neues wagen, ausbrechen, mutig sind, dann müssen wir eben auch mit der Möglichkeit des Scheiterns rechnen. Also doch lieber alles bei den alten Gewohnheiten lassen? Oder jetzt erst recht aufstehen, die Waffe zücken und zur Heldin oder zum Helden werden?
Die Facetten von Mut
Keine Sorge: Wir müssen nicht mit dem Lichtschwert durch die Galaxien wirbeln, um mutig zu sein – und auch nicht mit abenteuerlichen Zeitmaschinen durch die Epochen rasen und machtsüchtige Egomanen daran hindern, die Herrschaft zu übernehmen. Im Gegenteil: Mut bedeutet manchmal auch den „Mut zur guten Resignation und zum klugen Rückzug“, wie Claudia Croos-Müller es in ihrem Buch „Kraft“ beschreibt. Wer „kopflos die Flucht nach vorne“ erzwingt, erntet ihr zufolge eher Chaos und Scherben als Ruhm. Manchmal kann also sogar das, was eigentlich als „Scheitern“ gilt, der mutigere und vor allem schlauere Weg sein.
Doch was genau ist dann Mut? Laut Psychologen Martin Seligman („Der Glücks-Faktor“) bedeutet Mut, dass jemand absolut für seine Ziele geht, auch wenn er dabei heftige Widrigkeiten überwinden muss. Er definiert Mut als eine von sechs „Tugenden“, die übergreifend als Kerneigenschaften des guten Miteinanders angesehen werden (siehe auch Blogartikel „Fünf Charaktereigenschaften glücklicher Menschen„). Seligman unterscheidet drei Aspekte von Mut:
1. Tapferkeit und Zivilcourage
Auch ich habe noch nie mit einem Lichtschwert kämpfen müssen – außer mit dem Spielzeugschwert meines Sohnes. Aber tapfer finde ich mich, wenn ich eine dicke Spinne an der Wand sehe und nicht schreie. Wenn ich dann auch noch meinen Flucht- und Ekelreflex überwinde, sie mit einem Glas fange und brav irgendwo hinaus trage (man will ja Vorbild sein für das Kind). Da bin ich sowas von tapfer, denn ich habe meiner Furcht getrotzt. Oder wenn ich trotz meiner Flugangst in den Flieger steige, um das nächste Urlaubs-Retreat zu geben.
Tapfer ist es auch, wenn alle Leute gegen Flüchtlinge / Ausländer / Corona-Maßnahmen wettern und man diesen etwas entgegen setzt (moralische Tapferkeit), oder wenn Menschen lieber ins Gefängnis gehen, statt ihre Überzeugungen oder Werte zu verraten (seelische Tapferkeit). Das nennt man dann „Zivilcourage“. Leider gibt es für diese Art von Mut eher weniger Beispiele und Geschichten als für die mit Waffen kämpfenden Helden.
2. Durchhaltekraft und Fleiß
Durchhaltevermögen – das hört sich erstmal nicht so sexy an, sondern eher altmodisch oder gar verbissen. Viele Menschen halten in Jobs durch, an denen sie schon lange keine Freude mehr haben, ja, sie beißen sich geradezu daran fest, aus Angst vor Veränderung. So, wie wenn man einen richtig schlechten Film im Kino sieht, aber bis zum Ende bleibt, weil man ja dafür bezahlt hat.
Doch mit Durchhaltekraft ist hier etwas anderes gemeint. Im positiven Sinne unterstützt sie uns, wenn wir dabei flexibel, realistisch und vor allem nicht zu perfektionistisch sind. Statt an Altem festzuhalten, ist es viel wichtiger, klug zu entscheiden, wann es sich lohnt zu kämpfen und wann der Rückzug angemessen ist.
3. Integrität und Echtheit
Hier geht es um Zuverlässigkeit, auch anderen gegenüber. Und authentisch zu sein, in Worten wie in Taten. Das beinhaltet mehr, als nur ehrlich oder zuverlässig zu sein. Es bedeutet auch, dass die Worte, die wir sprechen, mit unseren Handlungen im Einklang sind. Ich habe schon viele Menschen erlebt, die großmundig erzählen, was sie alles Tolles planen – es aber am Ende nie in die Realität gebracht haben. Inneres und Äußeres stehen bei ihnen offenbar nicht im Einklang, sie sind mit sich selbst im Unreinen. „Nur wenn du zu dir selbst treu bist, kannst du andere nicht betrügen.“ sagt Seligman.
Das Mutzentrum im Gehirn
Auch Gehirnforscher haben das Phänomen „Mut“ schon untersucht – zum Beispiel das Weizman Institute of Science in Israel. Man hat dafür Probanden in den Hirnscanner geschickt, die entscheiden sollten, wie nah eine Schlange an ihren Kopf kommen darf – wohlgemerkt, es waren Menschen, die Angst vor Schlangen hatten. Die Angst, die sie dabei empfanden, zeigte sich dabei vor allem im rechten Temporallappen (Amygdala) und löste auch körperliche Reaktionen aus.
Noch spannender war es aber zu sehen, was im sogenannten „Brodmann-Areal 25“ („subgenual Anterior Cingulate Cortex“) passierte. Dieser Bereich im Gehirn wurde dann umso aktiver, wenn die Probanden zwar Angst hatten, sich aber trotzdem dafür entschieden, die Angst zu überwinden. Die Aktivität in diesem Gehirnbereich führte sogar dazu, dass die körperliche Angstreaktion sank. Dies scheint also eine Art „Mutzentrum“ im Gehirn zu sein, das uns sogar belohnt und wieder gelassener werden lässt, wenn wir mutig sind und etwas tun, vor dem wir uns eigentlich fürchten.
Das Glück ist mit den Mutigen
Und wie gesagt: das muss nicht der Kampf mit dem Lichtschwert sein. Mut kann auch einfach mal bedeuten, in einer Gruppe eine andere Meinung zu vertreten als die anderen und dazu zu stehen. Nicht mitzumachen, wenn alle über jemanden lästern. Mut kann ein lässiger Rückzug sein, statt in einem Streit unbedingt Recht haben zu wollen.
Ich selbst weiß aus eigener Erfahrung: immer wenn ich mutig war, bin ich dafür um ein Vielfaches belohnt worden. Egal ob ich mit dem Rucksack durch Indien gereist bin, mich vor anderen mit Lachyoga „zum Affen gemacht“ habe, alleine im Wald übernachtet oder einen sicheren Job mit guten Karrierechancen ausgeschlagen habe. Ich habe dabei immer faszinierende und schöne Begegnungen erlebt, jede Menge Spaß gehabt, Adrenalin pur gespürt und kann über vieles im nachinein lachen. Ja, ich bin auch gescheitert, hatte stressige Situationen, Ärger, Angst und Rückschläge. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich am Ende meines Lebens keines von den fünf Dingen bereuen werde, die Bronnie Ware in ihrem Buch beschreibt.
Drei Tipps, um deinen Mut zu trainieren
Ob jemand mutig ist, hat auch mit der erblichen Veranlagung zu tun – man sagt, um die 30-50%. Dennoch lässt sich die Eigenschaft „Mut“ – wie alle anderen Charaktereigenschaften auch – trainieren und verändern. Hier einige Anregungen dazu:
1. Üben, üben, üben
Baue bewusst kleine Handlungen in deinen Alltag ein, die dich ein ganz bisschen Überwindung kosten: der Freundin ehrlich sagen, dass ihr das Kleid nicht steht, an der Bushaltestelle jemanden ansprechen, auf einer Geburtstagsfeier eine kleine Rede halten (z.B. ein Loblied auf die Gastgeberin) oder laut lachen in der Öffentlichkeit (Lachyoga hilft, dies in der Gruppe zu tun und mit noch mehr Spaß). Je mehr wir merken, dass nichts Schlimmes dabei passiert, umso mehr können wir Spaß daran finden und umso weniger Angst haben wir dabei.
2. Meditation
Um den „Mutmuskel“ im Gehirn zu trainieren, gibt es auch noch eine andere Möglichkeit: man hat nämlich festgestellt, dass Meditation ebenfalls die Aktivität in diesem Gehirnbereich verstärkt (siehe auch Blogartikel „Meditation„).
3. Körperübung „loslassen – Mut fassen“
Stelle dich locker hin und strecke beide Arme nach vorne aus. Atme durch die spitzen Lippen ein und ziehe dabei die Hände zum Herzen heran. Atme soweit wie möglich ein. Halte kurz die Luft und atme dann mit lockeren Lippen aus, schnaube und pruste dabei, so dass die Lippen flattern. Wiederhole dies noch zweimal. Beim dritten Mal atme lachend aus.
Ich wünsche dir Kraft und Mut, um deinen Weg so zu gehen, dass du am Ende sagen kannst „Ich bereue nichts – denn ich habe gelebt.“
Namasté Angela
Tipps
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Zitate
„Wenn Du immer wieder das tust, was Du immer schon getan hast, dann wirst Du immer wieder das bekommen, was Du immer schon bekommen hast. Wenn Du etwas Anderes haben willst, musst Du etwas Anderes tun!“ Paul Watzlawick
„Lieber X Mal scheitern und wieder aufstehen als im Lebenstrott zu erstarren und am Ende gar nicht mehr aufstehen können“ Angela
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