Warum die kleinen Ärgernisse des Lebens auch etwas Gutes haben

Endlich Urlaub! Eine Woche Holland liegt vor uns, zusammen mit lieben Freunden, den Kindern, Sand, Strand und hoffentlich Sonne. Gerade sind wir kurz vor der Autobahnauffahrt, da fällt meinem Partner etwas ein: „Mist, wir haben den Schraubenschlüssel für die Fahrräder vergessen.“ Sowas Dummes, wo wir eh schon spät dran sind. Aber ohne den Schlüssel können wir die Fahrräder nicht benutzen. Schließlich haben wir sie mühselig auf den wackeligen Ständer gehievt. Dazu bekomme ich eh schon bei jedem Blick in den Rückspiegel einen Panikanfall, weil ich mich frage, ob dieses Konstrukt wirklich so hält. Wir drehen also um, ab nach Hause, den Schraubenschlüssel holen. Dort wartet eine Überraschung: Hier liegt nicht nur der Schraubenschlüssel, sondern auch mein Rucksack – darin Laptop, Portemonnaie, alle Ausweise und alles, was sonst noch so wichtig ist. Eben habe ich mich noch geärgert, jetzt bin ich erleichtert: Wenn wir nicht nochmal umgedreht wären, hätte ich das Wichtigste vergessen. Und dies vermutlich erst 3 Stunden später am Zielort gemerkt.

Oft genug ärgern wir uns über die kleinen Nachlässigkeiten und Geschehnisse im Alltag. Und ja, manche Dinge sind einfach nur ärgerlich. Doch die meisten von uns haben es auch schonmal erlebt, dass „unangenehme“ Ereignisse sich im Nachhinein als Glücksfall herausstellen. Nicht nur im Kleinen, sondern auch im Großen.

Nichts ist unbedeutend – solange es dir selbst etwas bedeutet

Schaut man sich die inspirierenden und erfolgreichen Persönlichkeiten der Zeitgeschichte an, so haben sie meist eines gemeinsam: Sie haben sich von den Rückschlägen des Lebens nicht entmutigen lassen. So hat zum Beispiel Steve Jobs – der Begründer von Apple – damals sein Studium hingeschmissen, sehr zum Missfallen seiner Eltern. Er hat daraufhin nur noch Dinge gemacht, auf die er Lust hatte. Unter anderem Kalligraphie – schönes Schreiben. Nicht unbedingt ein Fach, das Erfolg, Wohlstand und Karriere versprach. Doch genau diese Kenntnisse haben laut Steve Jobs bei der Entwicklung des Mac den Unterschied gemacht. Nur so kam er auf die Idee, verschiedene Schriftarten zu integrieren. Eine Besonderheit, die damals einzigartig war. So war sein „Scheitern“ die Grundlage für einen Riesen-Markterfolg. Und doch wurde ihm das erst lange später bewusst. Seine Erkenntnis daraus:

„Ihr könnt keinen Zusammenhang herstellen, indem ihr vorausschaut. Ihr könnt diesen nur herstellen, indem ihr zurückschaut. Ihr müsst also darauf vertrauen, dass sich die Punkte in der Zukunft irgendwie verbinden.“ Steve Jobs

Die Erkenntnis ist nicht ganz neu. Auch Buddha wusste bereits, dass so manche leidvolle Ereignisse im nachhinein betrachtet ein Segen sein können:

„Jedes Leben hat sein Maß an Leid. Manchmal bewirkt eben dieses unser Erwachen.“ Buddha

Unschöne Erlebnisse oder gar „Leid“ – wer hat das schon gerne? Aber es passiert nunmal – und dann kann es uns helfen, eine andere Sichtweise darauf einzunehmen. Und genau hier zeigt sich der Unterschied zwischen den Menschen, die an Herausforderungen zerbrechen oder irgendwann entnervt aufgeben, und denen, die auch langfristig zufrieden und erfolgreich sind. Letztere erkennen, dass alle Dinge im Leben zwei Seiten haben, und dass nicht eine Sache nur gut oder nur schlecht ist.

Ich mach mir die Welt so wie sie mir gefällt?

Psychologen nennen das „günstige Erklärungsstile“. Damit ist gemeint, dass zufriedene Menschen die Ursachen für Misserfolge nicht nur bei sich selbst suchen, sondern diese auch als Gesetzmäßigkeit des Lebens sehen. Sie erkennen, dass jeder vermeintliche Rückschlag irgendwo einen tieferen Sinn hat und nur vorübergehend ist, also auch wieder bessere Zeiten kommen. Sie geben sich nicht selbst die Schuld an allem Geschehen und hadern nicht unnötig lange damit.

Umgekehrt glauben sie jedoch im positiven Sinne an eine Art „Selbstwirksamkeit. Das heißt, sie sehen zwar einen tieferen Sinn in Schicksalsschlägen, glauben aber auch daran, dass sie selbst einen positiven Einfluss auf ihr Schicksal haben und diesem nicht hilflos ausgeliefert sind. Das klingt erstmal paradox: Ist nun alles Schicksal oder können wir das, was uns passiert, selbst beeinflussen? Meine Erfahrung zeigt:

Wir können es nicht immer beeinflussen, was uns passiert. Aber wir können entscheiden, wie wir darüber denken und wie wir damit umgehen.

Diese Grundeinstellung kann sowohl im Job als auch in Beziehungen mit anderen Menschen sehr hilfreich sein. So haben Forscher in den USA bei Versicherungsvertretern anhand von Fragebögen untersucht, warum einige erfolgreicher waren als andere. Sie haben festgestellt: Diejenigen, die sich von Absagen nicht entmutigen ließen, verkauften 20% mehr Versicherungen.

Weitere Studien zeigen: wer in Gesprächen das Gefühl hat, von seinem Gegenüber gemocht zu werden, neigt dazu, in einer angenehmeren Tonlage zu sprechen und freundlicher zu agieren. Dies wirkt sich wiederum positiv auf den Gesprächspartner aus, womit die gegenseitige Sympathie sich verstärkt.

Positiv denken oder schön reden?

Sicherlich ist mit „positiv denken“ nicht gemeint, alles Schlimme schön zu reden oder Probleme zu verdrängen. Aber die Psychologie belegt: Je stärker wir daran glauben, dass die Welt – und auch die Zukunft – Gutes für uns bereit hält, umso weniger lassen wir uns von Problemen entmutigen. Das führt dazu, dass wir unsere Ziele nicht so schnell aufgeben und diese somit besser erreichen.

Wird alles gut? Alles wird gut!

Eine solche optimistische Lebenseinstellung hätte mir persönlich sicherlich geholfen, als ich vor vielen Jahren meinen Job verlor und ziemlich verzweifelt war. Ich konnte lange nicht daran glauben, dass es für irgendetwas gut sein sollte. Erst später habe ich erkannt, dass dieses Ereignis mir dazu verholfen hat, mich auf den Weg zu machen – und dass ohne diese Entscheidung viele erstaunliche und schöne Dinge in meinem Leben nicht passiert wären. Dass ich mich ohne dieses Ereignis vielleicht nicht so sehr aus meiner Komfortzone heraus bewegt hätte.

Doch wie kann man bei solchen Ereignissen gelassener bleiben, nicht daran verzweifeln und trotzdem optimistisch in die Zukunft blicken? Gehirnforscher sagen: Einiges, was unsere Grundeinstellung ausmacht, ist genetisch bedingt oder durch die Erfahrungen, die wir als Kind gemacht haben. Doch es ist nicht hoffnungslos. Denn eine positive Lebenseinstellung lässt sich auch trainieren. Hier findest du einige Tipps, wie du mit den kleinen und großen Ärgernissen und Rückschlägen des Lebens besser umgehen kannst.

Ich wünsche dir das Vertrauen, die Dinge so nehmen zu können wie sie sind und dass du an Fehlschlägen wachsen kannst, statt daran zu verzweifeln.

Namasté Angela

 

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Sechs Tipps, um die Ärgernisse und Rückschläge des Lebens gelassener zu nehmen

  1. Versetze dich 10 Jahre in die Zukunft und frage dich, inwiefern dieses Ereignis dich dann noch betreffen wird.
  2. Frage dich, ob in diesem Erlebnis – so ärgerlich es auch gerade ist – irgendein Geschenk oder eine Botschaft für dich enthalten ist.
  3. Überlege dir 3 Beispiele aus deinem Leben, bei denen ein ärgerliches Ereignis oder Erlebnis sich im Nachhinein als gut herausgestellt hat.
  4. Bei kleinen Ärgernissen: denke nicht zu viel drüber nach, analysiere nicht unnötig viel, sondern hake es mit einem Lachen und einer wegwerfenden Handbewegung ab.
  5. Bei größeren Misserfolgen oder Scheitern: schau dir ehrlich an, welchen Anteil du selbst daran gehabt haben könntest und schreibe dir die „Lessons learned“ – dein Fazit – für das nächste Mal auf. Dann lass los und vergib dir selbst. Mach dir bewusst: du bist auch nur ein Mensch und du hast dein Bestes getan.
  6. Wenn das Leben dich mal so richtig ungerecht behandelt und du das Gefühl hast, immer wieder kämpfen zu müssen: Bade in Selbstmitleid und jammere! Manchmal ist es nun mal ungerecht und gibt es nichts zu beschönigen. Lege für dich einen bestimmten Zeitraum fest, in dem dies bewusst tust. Danach richte dich neu aus und schau nach vorne.

Mach dir bewusst: wer nicht den Mut hat, zu scheitern, wird immer in seiner Komfortzone bleiben und keine Risiken eingehen. Glücklich und erfolgreich sind die Menschen, die den Mut haben, zu springen, auch ohne dass sie das Netz sehen.

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Zitate

„Ihr könnt keinen Zusammenhang herstellen, indem ihr vorausschaut. Ihr könnt diesen nur herstellen, indem ihr zurückschaut. Ihr müsst also darauf vertrauen, dass sich die Punkte in der Zukunft irgendwie verbinden.“ Steve Jobs

„Jedes Leben hat sein Maß an Leid. Manchmal bewirkt eben dieses unser Erwachen.“ Buddha

„Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen. Kannst du es nicht lösen, dann mache kein Problem daraus.“ Buddha

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  1. […] an. Und mach dir bewusst, dass alles für irgendetwas gut war (siehe auch den Blogartikel „Pech gehabt – Glück gehabt“…). Lass in Vergebung […]

  2. […] Oft ist es gar nicht die Sache selbst, die uns umhaut, sondern unsere Denkweise darüber. Menschen, die auch in negativen Ereignissen einen Sinn sehen und ihren Optimismus nicht verlieren, leben zufriedener. Siehe auch den Blogartikel…PECH GEHABT? GLÜCK GEHABT! ES IST NICHT SO WIE ES AUSSIEHT… […]

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