Was wir von „unliebsamen Menschen“ lernen können – und wie wir sie am besten loswerden
Wer hat nicht schonmal ähnliches erlebt: den intriganten Kollegen, die ständig jammernde Freundin, den spießigen Nachbarn, der immer schief guckt, die missbilligende Schwiegermutter oder den cholerischen Chef, der einem tagtäglich das Leben schwer macht. Wie gerne würden wir doch all diese Idioten einfach in den Wind schießen! Allen „tschüss“ sagen und nie wieder Menschen um uns haben, die uns verletzen, nerven, runterziehen, jammern, uns an der Erfüllung unserer Träume hindern oder mit ihren spießigen Alltagsgeschichten langweilen.
Da wo Licht ist, ist auch Schatten
Wünschst du dir nicht auch lieber, nur Menschen um dich herum zu haben, die dich unterstützen, mit dir einer Meinung sind, dich toll finden oder zutiefst bewundern? Ja, schön wäre es bestimmt. Aber würdest du auf diese Weise langfristig wachsen, dich weiterentwickeln, dich wirklich mit deinen Themen und allen Facetten deines Selbst auseinandersetzen? Ich bin davon überzeugt, dass diese „schwierigen Menschen“ unsere besten Lehrer sind. Sie werfen uns auf uns selbst zurück, sie konfrontieren uns mit unseren eigenen negativen Gefühlen und Seiten, mit Wut, Hass, Angst oder Kleinkariertheit. Damit beschäftigt man sich erstmal nicht so gerne. Denn glücklich sein heißt doch schließlich, möglichst in Frieden und Harmonie zu leben, oder?
Doch je mehr wir anfangen zu leuchten, umso mehr Schatten können sich zeigen. Wenn wir bereit sind, diese anzuschauen, dann verlieren sie ihre Bedrohlichkeit. Dann werden wir „immun“ gegen bestimmte „Knöpfchen“, die andere bei uns drücken können – und langfristig auch authentischer und weniger verletzbar.
Abgrenzen ja, verbannen nein
Natürlich ist es wichtig, gute Freunde und Freundinnen oder einen Partner/in im Umfeld zu haben, die uns bedingungslos lieben und unterstützen. In Studien hat man herausgefunden, dass ein liebendes Umfeld und ein guter Freundeskreis die Quintessenz für ein langes und zufriedenes Leben sind. Aber „Miesmacher“, „Idioten“ und „Deppen“ werden uns immer begegnen – sie werden uns mobben, an uns zweifeln, uns kritisieren oder uns erzählen, dass unsere Idee eh nichts bringt. Wir können versuchen, uns von solchen Menschen fernzuhalten. Doch dann wird uns möglicherweise wieder ein anderer Mensch begegnen, mit dem wir Ähnliches erleben. Solange wir der Meinung sind, dass unser Glück von diesen Menschen abhängt, geben wir ihnen die Macht. Und bringen uns selbst in die Opferrolle.
Wie kann man aber nun mit diesen „Deppen“ oder „Energieräubern“ umgehen? Man muss sich doch abgrenzen, für sich sorgen, sich nicht runterziehen lassen, oder? Ja, genau darum geht es: für dich selbst sorgen! Nicht, indem du „um des Friedens willen“ jedem Menschen alles durchgehen lässt oder es gut findest, wie dieser sich verhält. Sondern indem du loslässt und dich um deine eigenen Angelegenheiten kümmerst. Dann wirst du vielleicht feststellen: Es geht gar nicht um diesen Menschen. Es geht um die Botschaft, die dieser Mensch für dich hat, um den Spiegel, den er dir vorhält.
Das Schöne dabei: Du brauchst dich gar nicht mehr weiter um die Mistkäfer und Fieslinge in deinem Leben zu kümmern, solange du dich um dich selbst kümmerst. Das ist nicht gemeint im egoistischen Sinne von „dein Ding durchziehen“ oder „ich hab Recht und der andere ist schuld“, sondern im Sinne von „deine Ressourcen stärken und für dich selbst sorgen.“ Und zwar so, dass du für dein Umfeld – nämlich die lieben Menschen um dich herum, die es wirklich gut mir dir meinen – erträglich bist und bleibst. Hier findest du Anregungen für den Fall, dass mal wieder Menschen dir das Leben schwer machen oder dich runterziehen wollen.
1. Schau dir die Schatten an
Schaue dir genau an, was dieser Mensch in dir auslöst und ob andere Menschen davor schon ähnliche Gefühle bei dir ausgelöst haben – vielleicht Hilflosigkeit, Wut oder Ohnmacht. Vielleicht ist da ein „wunder Punkt“, vor dem du bisher die Augen verschlossen hast. Vielleicht eine Schwäche, die du an dir nicht magst, oder ungeliebte Gefühle. Wenn du dich im Nachhinein über deine Reaktion ärgerst oder dich schuldig fühlst, dann vergib dir selbst dafür. Damit nimmst du dir die Last von den Schultern. Du entwickelst ein Bewusstsein für deine eigenen „wunden Punkte“ und wirst weniger verletzbar, wenn ähnliche Situationen mit diesem oder anderen Menschen wieder auftauchen.
2. Erhöhe dein Energiefeld
Wir können uns selbst stark machen, um mit negativen Energien und Menschen klar zu kommen – auf kommunikativer und auch auf energetischer Ebene. Oft bekomme ich von Menschen zu hören „das ist ein Energieräuber“, oder „die negative Energie hier im Raum halte ich nicht aus“. Doch es gibt Übungen, mit denen wir dafür sorgen können, dass wir nicht mehr so durchlässig dafür sind. Menschen mit einem starken Energiefeld – im Yoga würde man sagen, mit einer „starken Aura“ – lassen sich von negativen Energien und Menschen nicht so leicht runterziehen. Mit bestimmten Übungen lässt sich die Aura stärken. Siehe zum Beispiel diese Aura-Atemübung…
3. Lass los!
Loslassen, sich nicht mehr weiter damit befassen, sich den wirklich wichtigen Dingen zuwenden – das ist die Grundformel für Glück und Gelassenheit. Doch leichter gesagt als getan. Wie sollen wir etwas loslassen, wenn wir immer wieder mit bestimmten Menschen oder Konflikten konfrontiert werden? Wie sollen wir trübe Gedanken einfach so aus unserem Geist verbannen? Mit Willenskraft ist das schwierig. Aber es geht mit Humor, Lachen und Bewegung. Im Lachyoga gibt es einige Übungen, um Sorgen, Stress oder unerwünschte Gefühle loszulassen. Hier können wir das mit Spaß und Leichtigkeit tun und neue, positive Assoziationen im Unterbewusstsein verankern. Zum Beispiel können wir uns mit der „Zahnseide für’s Gehirn“ von trüben Gedanken befreien.
Vergeben heißt nicht gutheißen
Wir können also nicht immer alle „unliebsamen Menschen“ loswerden. Aber wir können die Verstrickungen loslassen, mit denen sie uns konfrontieren. Dann verhält es sich wie mit einem Luftballon, aus dem die Luft entweicht – die Spannung geht raus, die bisher gebundene Energie wird frei und kann für wichtigere Dinge eingesetzt werden. Einem Menschen „vergeben“ heißt nicht gutheißen, was er tut. Sondern anerkennen, dass jeder in jedem Moment so gut handelt wie er gerade kann. Jeder Mensch will letztlich glücklich sein – und versucht es auf seine eigene Art und Weise.
Zitat
„Es gibt keine schlechten Menschen – es gibt nur unbewusste Menschen.“ Robert Betz
Glücksgedanken für die Woche
- Lass dich nicht runterziehen von den Deppen dieser Welt
- Wenn Menschen dir das Leben schwer machen: Schau dir die Botschaft an, lass los und stärke dich selbst
- Du kannst nicht immer alle „unliebsamen Menschen“ aus deinem Leben verbannen – aber du kannst deine eigenen Themen lösen und deine Energie wieder freisetzen
Liebe Heidelore, genau so sehe ich es auch. Darum finde ich es auch manchmal erstaunlich, dass viele meinen, es hilft, wenn man diese Menschen los wird. Danke für deine Gedanken dazu!
Liebe Angela, wenn ich es weiter denke, gibt es gar keine Deppen, unliebsamen Menschen usw.. Alle Menschen tun uns Gutes. Manche direkt. Manche indirekt. Das sollte uns wirklich beim Glücklichsein helfen ;-)
Viele Grüße Heidelore